Angebote für Kinder
und Jugendliche

Wohngruppe "Sonneneck II"

Die Wohngruppe Sonneneck II ist das Zuhause für zehn Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, welche aufgrund ihrer Autismus-Spektrum-Störung und einer unterschiedlich stark ausgeprägten geistigen Beeinträchtigung einen besonderen Hilfebedarf haben. Sie leben in acht Einzelzimmern und einem Doppelzimmer in der Gemeinde Dörphof/ Schuby.

Das Haus Sonneneck II ist umgeben von einem großzügigen Gartengelände, welches mit vielen Spielgeräten und Mobiliar ausgestattet ist, und somit zum Spielen und Verweilen einlädt. Die ländliche und strandnahe Lage des Hauses bietet sehr viele Möglichkeiten zum Spazierengehen und zum Aufenthalt in der Natur.

Im Jahr 2020 wurde das Haus umfangreich renoviert, modernisiert und auf die Bedürfnisse der dort lebenden Kinder und Jugendlichen angepasst. Es vermittelt damit auch im Innern eine noch wohnlichere und gemütlichere Atmosphäre. Bei der Gestaltung der Zimmer konnten die Kinder und Jugendlichen aktiv mitwirken und ihre individuellen Wünsche in das Raumkonzept mit einbringen.

Betreut werden die Jugendlichen durch ein mulitprofessionelles Team. Inhalt und Ziele der heilpädagogischen Arbeit sind die Schaffung von klaren und sichtbaren Strukturen sowie die eines reizarmen aber wohnlichen Umfeldes, welches die notwendige Sicherheit und Stabilität für die individuelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bietet.

Das Haus Sonneneck II liegt mitten auf dem „Rosenhof-Gelände“ in der kleinen, sehr ländlichen und strandnahen Gemeinde Dörphof/ Schuby. Die Wohngruppe lebt somit mit drei weiteren Wohngruppen zusammen, was eine Vielzahl an sozialen Kontakten ermöglicht. In Schuby werden vor allem der Spielplatz, in der Umgebung die vielzähligen Wanderwege genutzt. Darüber hinaus stehen den Jugendlichen Fahrzeuge zur Verfügung, um mit den Mitarbeitenden in die umliegenden Städte zu fahren.

Das Haus Sonneneck II bietet zehn Jugendlichen, welche fast alle direkt aus ihrem Elternhaus kommen, wo eine Betreuung aufgrund ihres vorpubertär herausfordernden Verhaltens nicht mehr möglich war, ein zweites  Zuhause. Alle Jugendlichen haben eine umfassende geistige Beeinträchtigung und weisen zum Teil auch eine komplexe körperliche Beeinträchtigungen auf. Diese Jugendlichen benötigen einen empathischen und respektvollen Umgang sowie die konsequente Vermittlung von Strukturen und Regeln in der Gemeinschaft. Sie sollen in einer verlässlichen Gemeinschaft lernen, sich einerseits selbstbewusst einen Platz zu sichern und sich zu behaupten, andererseits aber auch die Regeln der Gemeinschaft zu akzeptieren und zu respektieren, um von dieser getragen zu werden.

Schwerpunkt der heilpädagogischen Betreuungs- und Förderarbeit ist die Erweiterung der Sozial- und Handlungskompetenz, um eine Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu erleichtern. Den Jugendlichen wird ein wohnliches und überschaubares Lebensumfeld geboten. In diesem Rahmen erfahren sie Stabilität und Verlässlichkeit sowie eine individuelle, ressourcenorientierte Förderung. Dies soll den Jugendlichen als Basis dienen, von der aus sie unterschiedliche und individuelle zukünftige Wege einschlagen.

Die pädagogischen Maßnahmen sind für die Jugendlichen im Wochenplan erkennbar. An der Ausarbeitung des Plans sind die Jugendlichen aktiv beteiligt, d. h. sie können mitbestimmen. Einige Jugendliche sind nur begrenzt in der Lage, Wünsche und Bedürfnisse verbal zum Ausdruck zu bringen, in diesen Fällen werden Hilfsmittel aus der Unterstützten Kommunikation angewendet, wie z. B. der Einsatz von Bildkarten oder Talkern.

Die täglich wechselnden Aktivitäten sind ebenso fester Bestandteil im Nachmittags- und Ferienprogramm der Gruppe wie die regelmäßige Teilnahme am öffentlichen Leben oder Besuche von öffentlichen Veranstaltungen. Des Weiteren finden nach Möglichkeit jährlich Ferienfreizeiten statt. Diese bieten den Jugendlichen für einige Tage eine besondere Form des Zusammenlebens und viele neue Eindrücke und Erlebnisse.

Die Jugendlichen werden, nach ihren Möglichkeiten und Interessen, in alle Bereiche des täglichen Lebens mit eingebunden. So gibt es einen Haushaltsplan, in welchem die einzelnen Aufgaben der Jugendlichen abgebildet sind, wie z. B. hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Fegen oder Geschirreinräumen bis hin zur Zubereitung kleinerer Mahlzeiten.

Um eine ganzheitliche Entwicklungsförderung für die Jugendlichen zu gewährleisten, werden die fachärztlich verordneten Therapien wie z. B. Logopädie, Ergo- oder Physiotherapie in den Räumlichkeiten niedergelassener Praxen wahrgenommen.

Das pädagogische Team setzt sich aus Heilpädagog:innen, Heilerziehungspfleger:innen und Erzieher:innen zusammen; einige Mitarbeitende sind zusätzlich qualifiziert im Umgang mit Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen oder im Bereich der Trauma- und Montessoripädagogik. Einige Mitarbeitende bringen auch ihr eigenes Hobby in die Arbeit mit den Jugendlichen ein, so wurde zum Beispiel der Gartenschuppen zusammen mit den Jugendlichen zu einem Werk- und Bastelraum umgebaut, in welchem mit Holz, Ton oder anderen Materialien gewerkelt werden kann.

Jede:r Jugendliche hat eine Bezugsbetreuung, welche nach den individuellen Bedürfnissen der oder des Jugendlichen ernannt wurde. Diese vertritt ganz individuell und empathisch die Belange der oder des Jugendlichen.

Ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder und Jugendlichen. Sie werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten in die Arbeit einbezogen. Die Mitarbeitenden des pädagogischen Teams stehen allen Eltern als Ansprechpersonen zur Verfügung. Über einen allgemeinen telefonischen Austausch hinaus finden auf Wunsch regelmäßig intensive Gespräche über die Entwicklung und Fortschritte der Kinder statt. Die Elternarbeit umfasst bei Bedarf und Notwendigkeit auch die Unterstützung bei Besuchen und Urlaubungen. 

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